Schlupflider OP – Oberlidstraffung für ein frisches Aussehen
Dr. med. Richard Nagy
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Inhaltsverzeichnis

Die Oberlidstraffung (auch Blepharoplastik oder Schlupflider-OP genannt) ist ein bewährtes Verfahren zur Entfernung überschüssiger Haut und Gewebe am Oberlid. Das Ziel ist ein offenerer, wacherer Blick, der das gesamte Gesicht freundlicher und jünger erscheinen lässt. Aufgrund des minimalinvasiven Charakters und der üblicherweise ambulanten Durchführung wählen viele Betroffene diese Operation als nachhaltige Lösung zur Verbesserung ihres Erscheinungsbildes und ihrer Lebensqualität.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Gründe für eine Oberlidstraffung, den Ablauf der Operation, die möglichen Risiken, die Kosten sowie alternative Behandlungsmethoden.
Die Gründe für eine Schlupflider-OP
Die Entscheidung für eine Schlupflider-OP ist oft das Ergebnis einer langen Überlegung. Viele Menschen fühlen sich durch ihre erschlafften Oberlider optisch beeinträchtigt oder leiden unter funktionellen Einschränkungen. Doch was genau sind die Gründe für diesen Eingriff?
Ästhetische Gründe
Für viele Betroffene steht der ästhetische Aspekt im Vordergrund. Schlupflider lassen das Gesicht oft müde, traurig oder sogar streng wirken. Besonders in Situationen, in denen ein offener, freundlicher Ausdruck wichtig ist – beispielsweise im Beruf oder im sozialen Umfeld – kann dies störend sein.
Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Spannkraft, wodurch sich die überschüssige Haut über die Augen legt. Die Oberlidfalte wird verdeckt, das Auge erscheint kleiner und das gesamte Gesicht älter. Manche Menschen bemerken auch, dass das Auftragen von Make-up, wie Lidschatten oder Eyeliner, erschwert wird, da die überschüssige Haut das Lid verdeckt.
Eine Oberlidstraffung kann diesen Effekt rückgängig machen, da die überschüssige Haut entfernt wird. Das Ergebnis ist ein offenerer, strahlenderer Blick, der Ihrem Gesicht eine jugendlichere und vitalere Ausstrahlung verleiht.
Funktionelle, medizinische Gründe
Nicht nur ästhetische, sondern auch medizinische Gründe können für eine Oberlidstraffung sprechen. Bei stark ausgeprägten Schlupflidern kann das herabhängende Gewebe das Sichtfeld einschränken, was sich im Alltag besonders bemerkbar macht. Betroffene nehmen dies oft unbewusst wahr, indem sie beispielsweise den Kopf leicht nach hinten neigen oder die Stirn anspannen, um das Sehfeld zu vergrößern.
Diese unbewusste Kompensation führt oft zu Verspannungen im Stirn- und Nackenbereich, die wiederum Kopfschmerzen auslösen können. Insbesondere Menschen, die viel am Computer arbeiten oder häufig lesen, bemerken, dass sie sich stärker anstrengen müssen, um klare Sicht zu behalten.
In solchen Fällen kann eine Schlupflider-OP also neben der Ästhetik auch das Sehvermögen optimieren und Verspannungen im Stirn- und Nackenbereich lindern.
Ablauf einer Schlupflider-OP
Die Oberlidstraffung ist ein bewährter, minimalinvasiver Eingriff, der in der Regel ambulant durchgeführt wird. Der gesamte Prozess – von der Beratung bis zur Nachsorge – folgt einem klar strukturierten Ablauf.
Vorbereitung auf die OP
Vor der Operation erfolgt eine umfassende Beratung durch den behandelnden Arzt. In diesem Gespräch werden:
- Die individuellen Wünsche und Erwartungen des Patienten besprochen.
- Die Augenpartie untersucht, um die beste Schnittführung zu bestimmen.
- Mögliche Risiken und der Heilungsverlauf detailliert erklärt.
- Vorher-Nachher-Fotos gezeigt, um eine realistische Vorstellung des Ergebnisses zu vermitteln.
Zur Optimierung des Heilungsverlaufs stehen einige vorbereitende Maßnahmen zur Verfügung:
- Zwei Wochen vor der OP sollten Sie blutverdünnende Medikamente (z. B. Aspirin) absetzen. Dadurch wird das Risiko von Nachblutungen minimiert.
- Nikotin und Alkohol sollten vermieden werden, da sie die Wundheilung verzögern können.
- Am OP-Tag sollten Sie ungeschminkt erscheinen und bequeme Kleidung tragen.
Durchführung der Operation
Die OP erfolgt meist unter örtlicher Betäubung, kann aber auf Wunsch auch im Dämmerschlaf oder Vollnarkose durchgeführt werden. Der Chirurg setzt einen präzisen Schnitt entlang der natürlichen Lidfalte, entfernt überschüssige Haut sowie gegebenenfalls Fett- und Muskelgewebe und vernäht die Wunde anschließend mit feinen, kaum sichtbaren Nähten.
Die gesamte Operation dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten.
Wie schnell verheilen die Augen nach der Operation?
Die Heilung nach einer Schlupflider-OP verläuft in der Regel schnell und ohne größere Komplikationen. Bereits direkt nach dem Eingriff kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen, die jedoch eine normale Reaktion des Körpers auf die Operation sind. Diese Symptome klingen in den meisten Fällen innerhalb von ein bis zwei Wochen weitgehend ab.
In den ersten Tagen nach der OP ist es besonders sinnvoll, die Augenpartie regelmäßig zu kühlen, um die Schwellung so gering wie möglich zu halten. Dabei sollten jedoch keine gefrorenen Kühlpacks direkt auf die Haut gelegt werden – stattdessen sind sanfte, gekühlte Kompressen oder feuchte, kalte Tücher ideal.
Zudem sollten Sie Ihren Kopf beim Liegen leicht erhöht lagern, damit die Durchblutung verbessert wird und Schwellungen weiter reduziert werden.
Nach etwa fünf bis sieben Tagen werden die Fäden entfernt. Ab diesem Zeitpunkt ist die stärkste Schwellung meist abgeklungen, sodass viele Patienten sich wieder ohne Einschränkungen in der Öffentlichkeit zeigen können.
Während der Heilungsphase sollten Sie auf körperliche Anstrengung, intensiven Sport und direkte Sonneneinstrahlung verzichten.
Bleiben Narben bei einer Schlupflider-OP zurück?
Da die Schnitte bei einer Oberlidstraffung in der natürlichen Lidfalte gesetzt werden, sind die Narben nach vollständiger Heilung kaum sichtbar. In den ersten Wochen können sie noch leicht gerötet sein, verblassen jedoch im Laufe der Zeit und sind nach einigen Monaten so gut wie unsichtbar.
Beachten Sie bitte: Die Narben sollten in den ersten Monaten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, da UV-Strahlen die Wundheilung negativ beeinflussen und die Narben dauerhaft dunkler erscheinen lassen können.
Zur weiteren Verbesserung des Heilungsprozesses und zur zusätzlichen Reduzierung der Narbensichtbarkeit können spezielle Narbencremes oder Silikongele ergänzend eingesetzt werden.
Was kostet eine Schlupflider-OP?
Die Kosten für eine Oberlidstraffung variieren je nach Arzt, Klinik und angewandter Technik. Im Kanton Graubünden und im Kanton Zürich liegen die Preise in der Regel zwischen CHF 3’000 und CHF 4’000. Das sind in etwa 3150 bis 4200 €.
Die Gesamtkosten setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:
- Beratungsgespräch und Voruntersuchung: Hierbei werden individuelle Wünsche, der Zustand der Lider und die optimale Schnittführung besprochen.
- Operation: Der eigentliche Eingriff, inklusive Anästhesie und Operationskosten.
- Nachsorge: Kontrolluntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses.
Zusätzliche Kosten können anfallen, wenn spezielle Anästhesieverfahren wie Vollnarkose gewünscht werden oder ergänzende Behandlungen zur Optimierung des Ergebnisses erfolgen, etwa Laserbehandlungen zur Narbenreduktion.
Was sind die Risiken einer Schlupflider-OP?
Obwohl die Oberlidstraffung als sicherer und bewährter Eingriff gilt, gibt es – wie bei jeder Operation – gewisse Risiken, die im Vorfeld bekannt sein sollten.
Mögliche kurzfristige Nebenwirkungen:
- Schwellungen und Blutergüsse: Diese sind in den ersten Tagen nach der OP normal und klingen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.
- Trockenheitsgefühl oder verstärkter Tränenfluss: Vorübergehende Reizungen des Auges sind möglich, klingen jedoch meist von selbst ab.
- Gefühl von Spannungen oder Taubheit: Da die Haut an den Lidern besonders sensibel ist, kann es anfangs zu einem leichten Spannungsgefühl oder Taubheitsgefühl kommen.
Seltene, aber mögliche Komplikationen:
- Infektionen: Eine sorgfältige Nachsorge und hygienische Maßnahmen reduzieren dieses Risiko erheblich.
- Narbenbildung: In seltenen Fällen kann es zu einer auffälligeren Narbenbildung kommen, beispielsweise wenn die Haut schlecht heilt.
- Asymmetrien: Falls eine ungleichmäßige Heilung auftritt, kann eine kleine Korrektur notwendig sein.
Ein erfahrener Facharzt minimiert das Risiko von Komplikationen durch präzise Schnittführung und eine schonende Operationstechnik.
Die Zeit nach der Operation: Wie lange hält eine Schlupflider-OP an?
Eine Schlupflider-OP bietet in der Regel ein lang anhaltendes Ergebnis. Die meisten Patienten profitieren für zehn Jahre oder länger von einem strafferen, offeneren Blick. In vielen Fällen hält der Effekt sogar lebenslang an.
Allerdings schreitet der natürliche Alterungsprozess weiter voran, sodass sich mit der Zeit erneut eine leichte Erschlaffung der Haut einstellen kann. In solchen Fällen ist es theoretisch möglich, die OP zu einem späteren Zeitpunkt erneut durchzuführen, wobei dies meist erst nach vielen Jahren notwendig wird.
Wer sein Ergebnis möglichst lange erhalten möchte, kann durch eine gesunde Lebensweise aktiv zur Hautstraffung beitragen:
- Gute Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes
- Ausreichender Sonnenschutz, um die Hautalterung zu verlangsamen
- Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss
Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Schlupflider-OP?
Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten einer Oberlidstraffung meistens nur dann, wenn eine medizinische Notwendigkeit nachgewiesen werden kann.
Dies ist dann der Fall, wenn:
- eine erhebliche Einschränkung des Gesichtsfeldes durch die Schlupflider vorliegt.
- ein Augenarzt-Gutachten bestätigt, dass die Operation medizinisch notwendig ist.
- ein Gesichtsfeldtest belegt, dass das Sehen tatsächlich beeinträchtigt ist.
Falls die OP ausschließlich aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird, müssen die Kosten meistens in voller Höhe selbst getragen werden.
Können Schlupflider auch ohne Operation entfernt werden?
Es gibt einige nicht-chirurgische Methoden zur Behandlung von Schlupflidern. Diese bieten jedoch meist nur eine vorübergehende Verbesserung und können den Effekt einer OP nicht ersetzen.
Alternative Methoden:
- Plasma-Pen-Behandlung: Hierbei wird die Haut mittels ionisiertem Gas (Plasma) gestrafft. Die Wirkung ist begrenzt und hält nur einige Monate an.
- Botox: Eine Botox-Behandlung kann die Augenbrauen leicht anheben und so das Oberlid optisch öffnen. Allerdings hält die Wirkung nur etwa 3–6 Monate.
- Hyaluronsäure-Unterspritzung: Durch das Unterspritzen der Augenbrauen mit Hyaluron kann ein minimaler Lifting-Effekt erzielt werden.
- Cremes mit Straffungseffekt: Hochwertige Augencremes mit Koffein, Retinol oder Hyaluronsäure können die Haut straffer erscheinen lassen, haben aber keinen langfristigen Effekt.
Wer langfristig von einem offenen, frischen Blick profitieren möchte, für den bleibt die chirurgische Oberlidstraffung die effektivste Lösung.
Augenarzt Fazit
Die Oberlidstraffung ist ein bewährter, sicherer und effektiver Eingriff, um ein müdes oder erschlafftes Augenlid dauerhaft zu korrigieren. Neben ästhetischen Vorteilen kann sie auch funktionelle Einschränkungen beseitigen und das Sichtfeld verbessern.
Während nicht-chirurgische Methoden nur begrenzte und meist kurzfristige Ergebnisse liefern, bietet die OP eine langfristige Lösung mit einem natürlichen und frischen Aussehen.