Iridozyklitis (Uveitis anterior)

Kategorien: AugenentzündungPublished On: 1. Mai 2022Von 4,8 min read

Dr. med. Gabriele Valaisaite

Fachärztin für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Dr. med. Gabriele Valaisaite

Fachärztin für Augenheilkunde

Mehr über mich und meine Karriere finden Sie auf meiner Profilseite

Teilen Sie diesen Artikel!

Inhaltsverzeichnis

iridozyklitis

Eine Iridozyklitis ist eine entzündliche Erkrankung von gleichzeitig zwei Arealen des menschlichen Auges: der Regenbogenhaut (Iris) sowie dem Ziliarkörper (Corpus ciliare). Wir betrachten in diesem Fachtext näher die Ursachen und Symptome sowie die Diagnostik und Therapie.

Was ist näherhin eine Iridozyklitis?

Hatten Sie schon einmal ein gerötetes, tränendes und juckendes Auge gehabt? Und durch das Reiben wurde es nicht besser, sondern die schmerzhaften Symptome nahmen hierdurch eher noch zu? Ausserdem ist Ihr betroffenes Auge zusätzlich lichtempfindlicher geworden. Trifft diese medizinische Beschreibung exakt zu, so leiden Sie wahrscheinlich an einer sogenannten Iridozyklitis. Wenn diese Entzündung des mittleren Teils des Auges (Uvea) die Regenbogenhaut betrifft, spricht man von einer Iritis, bei Entzündung des Strahlenkörpers von einer Zyklitis. Die Augenhaut schließt auch die Aderhaut mit ein. Die Retina (Netzhaut) und die Flüssigkeit in der Vorderkammer sowie im Glaskörper sind auch oft von der Erkrankung betroffen. Die Uveitis anterior ist jedoch eine von den verschiedenen Formen, in der die Entzündung der Uvea vorkommen kann. Weitere Krankheiten sind Uveitis intermedia, Uveitis posterior, Panuveitis und die Sonderform Vaskulitis.

Welche Ursachen gibt es für die Uveitis anterior (Regenbogenhautentzündung)?

Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Iridozyklitis ist eine besondere Erkrankung des humanen IDie mit Abstand häufigste Ursache für eine Uveitis anterior ist eine besondere Erkrankung des humanen Immunsystems, genauer formuliert eine spezifische Autoimmunerkrankung. Etwas seltener können ebenso Infektionen, der Befall durch Viren (Herpes-Viren), Bakterien oder bestimmte Insektenarten (Zecken) zur Entstehung dieser Augenkrankheit beitragen.

Einige typische Autoimmunerkrankungen, die öfters zu dem Syndrom der Iridozyklitis führen, sind beispielsweise:

  • chronisch verlaufendes, entzündliches Rheuma und weitere Erkrankungen der Gelenke (Morbus Bechterew, Morbus Reiter, idiopathische Oligoarthritis)
  • entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa mit chronischer Symptomatik

Nicht ausgeschlossen sind ebenfalls postoperative Komplikationen oder komplizierte Wundheilungen nach Verletzungen mit einer entzündlichen Charakteristik.

Durch welche Symptome zeigt sich eine Iridozyklitis?

Die spezifische Symptomatik, die im Zusammenhang mit der Augenkrankheit Iridozyklitis einhergeht, ist insbesondere diese:

  • dumpfe, teilweise bohrende Augenschmerzen
  • erhöhte Sensibilität gegen intensive Lichteinwirkungen (zum Beispiel „Blendungs-Empfindlichkeit“)
  • ein dauerhaft tränendes Auge
  • etwaige Sehstörungen im unmittelbaren Sichtfeld
  • entzündliche Augenrötungen

Welche Komplikationen können zudem durch eine Iridozyklitis verursacht werden?

Beim Verlauf dieser Augenkrankheit kann der Augeninnendruck einen Schwellwert überschreiten, wodurch daraufhin ein Glaukom (sekundärer Grüner Star) entsteht. Hierzu trägt noch der durch die Entzündung bedingte Zustand des Ziliarkörpers bei. Öfters bleiben spezifische Katarakte (Linsentrübungen durch Grauen Star) nicht aus. Gleichfalls führen nachteilige Verklebungen zwischen Linse und Iris zu weiteren Beeinträchtigungen des Sehvermögens. Eine Einlagerung von Kalziumverbindungen in die Hornhaut ist auch nicht ausgeschlossen.

Lässt sich die iridozyklitische Entzündung eventuell präventiv verhindern?

Die Auslösung der Erkrankung durch virale Erreger oder bakterielle Keime kann unter Umständen durch eine prophylaktische Hygiene massgeblich verhindert werden. Eine Verursachung der Augenentzündung durch Autoimmunreaktionen lässt sich jedoch mittels Prävention kaum beeinflussen.

Wie läuft eine präzise Diagnose der Augenentzündung ab?

Die auffälligsten Merkmale, die zu einer treffenden Diagnostik beitragen, sind:

  • auf den ersten Blick: signifikant verengte Pupillen
  • weiterhin: ein rötliches, entzündetes Auge
  • unter der Spaltlampe: Beträchtliche Proteinablagerungen werden innerhalb der betroffenen Zonen sichtbar.
  • des Weiteren: Entzündungszellen in der Augenvorderkammer
  • zusätzlich: Verklumpungen und Verklebungen in den befallenen Augenregionen
  • letztlich: markante Formveränderung der Iris (Regenbogenhaut), erkennbar als ausgeprägte Vorwölbung (Iris bombée, optisch ähnlich einem Napfkuchen))

Zu einer soliden Absicherung der diagnostischen Untersuchungen setzt Ihr Augenarzt eine leistungsfähige Spaltlampe als probates medizintechnisches Instrument ein. So können die letzten vier hier aufgezählten Charakteristika zuverlässig erkannt werden.

Die Behandlung und Therapie der Iridozyklitis

Die therapeutische Behandlung einer Iridozyklitis ist abhängig von der zuvor festgestellten Ursache im Rahmen der augenärztlichen Diagnostik. Tritt die Erkrankung des betreffenden Auges im Zusammenhang mit einer Autoimmunerkrankung auf, so wird in der Regel Cortison eingesetzt. Das Ziel ist hierbei eine beträchtliche Hemmung der überzogenen, heftigen Immunantwort des Körpers.

Geht die empfindliche Augenentzündung auf den Einfluss von Bakterien zurück, so kommen bestimmte Antibiotika zur spezifischen Anwendung. Diese tragen zu einer merklichen Entzündungshemmung innerhalb der Regenbogenhaut und des Ziliarkörpers bei. Darüber hinaus werden spezifische Augentropfen in die Behandlung einbezogen, um so zielorientiert die verengten Pupillen wieder zu erweitern.

Welche Prognosen können schlussendlich formuliert werden?

Eine Iridozyklitis kann sowohl akut ausbrechen als auch chronisch-periodisch verlaufen. Bei unzureichender Therapie steigt die Wahrscheinlichkeit für gravierende Komplikationen beziehungsweise ernste Augenkrankheiten an. Zu diesen Störungen gehören nicht zuletzt Grauer Star, Grüner Star oder starke Verklebungen, die die Sehkraft des Auges negativ beeinflussen.

In diesem medizinischen Kontext ist stets eine verlässliche Diagnose resp. der Ausschluss von komplexen Autoimmunerkrankungen anzustreben. Denn nur auf diese Weise kann eine bestmögliche Therapie der erkrankten Areale gewährleistet werden. Durch eine optimale Abstimmung sämtlicher diagnostischer und therapeutischer Massnahmen wird letztendlich die Prognose der Iridozyklitis deutlich verbessert.

Das Fazit

Die Iridozyklitis tritt weit verbreitet zusammen mit Autoimmunkrankheiten auf. Sie fällt durch bohrende, dumpfe Schmerzen innerhalb der betroffenen Bereiche auf. Das Sehvermögen ist sensibel beeinträchtigt.

Die Heilbehandlung der entzündlichen Augenerkrankung erfolgt üblicherweise durch Cortison (bei auslösenden Autoimmunreaktionen) beziehungsweise durch spezielle Antibiotika (bei bakteriellen Ursachen). In Ergänzung zu dieser medizinischen Therapie erfolgt eine Erweiterung der Pupillen mittels Augentropfen.

Leiden Sie an den Symptomen der iridozyklitischen Augenentzündung (Regenbogenhautentzündung)? Ihre Augenärzte in Chur informieren und behandeln Sie effektiv. Nehmen Sie gern Kontakt auf.

Quellen

Nach oben