Heterochromie der Iris

Kategorien: Augen-InformationenPublished On: 14. Juli 2022Von 3,8 min read

Dr. med. Gabriele Valaisaite

Fachärztin für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

heterochromie der iris

Was versteht man unter einer Heterochromie der Iris?

Unter einer Heterochromie der Iris versteht man eine Veränderung der Pigmentierung in den Augen. Dies kann durch eine Veränderung des Melanin-Gehalts, aber auch durch eine Veränderung der Konzentration anderer Pigmente wie Lutein und Zeaxanthin verursacht werden. Heterochromie kann angeboren sein, sie kann aber auch durch Trauma oder Krankheit entstehen.

Die Häufigkeit der Erkrankung der Augen ist unbekannt, aber schätzungsweise tritt sie bei 1 von 10.000 bis 100.000 Menschen auf. Es gibt zwei Haupttypen dieses Phänomens: die segmentale und die zirkumferentielle Heterochromie. Die segmentale Heterochromie ist die häufigere Form der Erkrankung und tritt auf, wenn nur ein Teil der Iris eine andere Farbe hat. Die zirkumferentielle Heterochromie ist seltener und tritt auf, wenn die gesamte Iris eine andere Farbe hat.

Wie sich die Augenfarbe entwickelt

Die Augenfarbe ist ein komplexes Merkmal, das durch die Interaktion von Pigmenten und Licht entsteht. Wenn von der Augenfarbe die Rede ist, ist genau genommen die Farbe der Iris, auch Regenbogenhaut genannt, gemeint. Die Iris ist das farbige Gewebe, das den grössten Teil der Augenfarbe ausmacht. Die Iris (Regenbogenhaut) hat zwei Hauptfarben: Braun und Blau. Braun ist die häufigste Farbe und entsteht, wenn die Iris viel Melanin enthält. Blau ist seltener und entsteht, wenn die Iris wenig Melanin enthält. Die Farbe der Augen entwickelt sich beim Menschen im Laufe des ersten Lebensjahres und verändert sich in der Regel nicht mehr. Neugeborene kommen immer mit einer blauen oder grauen Augenfarbe auf die Welt.

Was sind die Ursachen der Heterochromie?

Die Melanin-Pigmentierung in den Augen ist in den meisten Fällen angeboren und wird durch die Gene bestimmt. In einigen Fällen kann jedoch eine Veränderung der Melanin-Pigmentierung durch eine Krankheit oder eine Verletzung der Augen verursacht werden.

Welche Krankheiten können zu einer Heterochromie der Iris führen?

Zu den Krankheiten, die eine Heterochromie verursachen können, gehören:

  • Fuchs-Uveitis-Syndrom: Dies ist eine entzündliche Erkrankung, die vor allem die vordere Augenkammer sowie die Iris betrifft. Die Iris (Regenbogenhaut) ist das farbige Gewebe, das um die Pupille herum angeordnet ist. Bei dem Fuchs-Uveitis-Syndrom kommt es zu einer Schädigung der Iris, was zu einer Verfärbung der Augen führen kann.
  • Waardenburg-Syndrom: Dies ist eine seltene Erbkrankheit, die von Geburt an besteht. Die Hauptmerkmale sind Hörverlust und eine ungewöhnliche Pigmentierung der Haare, der Haut und der Augen. Betroffene haben oft eine weisse Haarstreifen in ihrem Haar, eine helle Haut und eine ungewöhnliche Iris-Heterochromie. Weltweit sind etwa eine Million Menschen von dieser Krankheit betroffen.
  • Horner-Syndrom: die sympahtische Denervierung einer Seite führt zur helleren Augenfarbe (Iris)
  • Kongenitale okuläre Melanose: die dunklere Irisfarbe ist auf eine angeborene Hyperpigmentation der Choroidea zurückzuführen

Die Iris ist ein sehr empfindliches Organ und eine Verletzung, selbst wenn sie nur oberflächlich ist, kann zu einer Verfärbung der Iris führen. Die Verletzung kann durch einen Schlag, einen Schnitt oder sogar eine Verbrennung verursacht werden. In seltenen Fällen kann auch eine Operation an den Augen zu einer Heterochromie führen.

Stecken hinter verschiedenen Augenfarben immer Erkrankungen?

Hinter einer Heterochromie der Iris stecken nicht immer Entzündungen oder Erkrankungen der Augen. Oft ist sie harmlos und die Betroffenen leben ein ganz normales Leben, ohne das ihr Sehvermögen bedroht ist. Trotzdem sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Heterochromie plötzlich auftritt oder sich verändert, da sie auch ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein kann, die eine Behandlung der Augen erfordert.

Wirkt sich die Heterochromie auf die Sehleistung aus?

Heterochromie hat in der Regel keinen Einfluss auf die Sehkraft. Es gibt jedoch einige seltene Fälle, in denen Heterochromie mit anderen Erkrankungen des Auges in Verbindung gebracht wird, die die Sehschärfe beeinträchtigen können.

Fazit

Heterochromie ist eine seltene Augenfarbenanomalie, bei der eine Person zwei unterschiedliche Augen hat. Die zwei unterschiedlichen Farben können sich über die gesamte Iris erstrecken oder nur in einem kleinen Bereich der Iris vorhanden sein. Heterochromie ist eine erbliche Störung. In den meisten Fällen ist sie unbedenklich und hat keinen Einfluss auf das Sehvermögen, aber in seltenen Fällen kann sie mit einer anderen Erkrankung oder Entzündung verbunden sein, die Behandlung erfordert. Wenn Sie eine Heterochromie bei sich feststellen, sollten sie sich deshalb unbedingt an einen Arzt wenden, um die Ursache für die zwei unterschiedlich farbige Augen zu ermitteln. Unsere Augenärzte in Chur am Bahnhofplatz können Ihnen gerne bei der Abklärung helfen.

Quellen

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