Fluoreszenzangiografie bzw. Fluoreszenzangiographie

Dr. med. (H) Szabina Kovacs

Ihre Fachärztin für Augenheilkunde

Inhaltsverzeichnis:

1.Injektion eines Farbstoffs und Videoaufnahmen mit Spezialkamera

2.Diagnose, Krankheitsverlauf und Fortschreiten der Augenerkrankung

3.Anwendungsbereich

4.Ablauf der Fluoreszenzangiographie

5.Mögliche Nebenwirkungen

fluoreszenzangiographie

Bei der Fluoreszenzangiografie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Augen, die die Netzhaut, die Aderhaut und deren Blutgefäße abbildet. Bei diesem Untersuchungsverfahren spritzen wir Augenärzte einen harmlosen Lebensmittel-Farbstoff, auch Fluorescein genannt, in eine Armvene und fertigen mit einer digitalen Kamera Bilder vom Augenhintergrund an. Bei der Fluoreszenzangiografie geht es darum, die Netzhaut im Detail zu untersuchen, um Erkrankungen wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder Netzhautschäden infolge einer Zuckerkrankheit zu erkennen.

Injektion eines Farbstoffs und Videoaufnahmen mit Spezialkamera

Der injizierte Farbstoff- Fluorescein gelangt durch die Blutbahnen in alle Körpergefässe, auch in jene der Netzhaut und der Aderhaut. Während Fluorescein durch die Netzhaut- und alle Gefässe fliesst, hält eine Spezialkamera mittels Videoaufnahmen den Augenhintergrund in zeitlichen Abständen bildlich fest. Dabei sind die Netzhautgefässe besonders gut zu sehen. Damit können wir Augenärzte den Blutfluss in den Gefässen kontrollieren und feststellen, ob an verschiedenen Stellen Flüssigkeit austritt. Auch Gefässneubildungen und Gefässverschlüsse werden für uns sichtbar.

Diagnose, Krankheitsverlauf und Fortschreiten der Augenerkrankung

Anhand der Bilder können wir Augenärzte in vielen Fällen nicht nur die Ursache einer Augenerkrankung ermitteln, sondern auch den Krankheitsverlauf und das Fortschreiten besser verfolgen. Zudem unterstützt uns diese Untersuchungsmethode dabei, Behandlungen bei Netzhauterkrankungen zu kontrollieren.

Anwendungsbereich

Augenärzte setzen auf das Verfahren der Fluoreszenzangiographie, um diese Erkrankungen abzuklären und deren Verlauf zu verfolgen:

– Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

– Zuckerbedingte Netzhautschäden (Diabetische Retinopathie)

– Blutdruckbedingte Netzhautschäden

– Blutgerinnsel der Netzhaut (Thrombosen)

– Tumore der Netzhaut

Ablauf der Fluoreszenzangiographie

Für die Angiographie erweitern wir Ihre Pupillen durch Verabreichung von Augentropfen, um den Augenhintergrund gut begutachten zu können. Anschliessend injizieren wir den Fluoreszenz-Farbstoff in eine Vene an Ihrem Unterarm. Dieser Farbstoff verteilt sich binnen weniger Minuten im Körper und gelangt dabei auch in die Blutgefässe Ihrer Augen. An dieser Stelle kommt eine digitale Spezialkamera zum Einsatz, die blaues Licht ins Auge strahlt und damit den Fluoreszenz-Farbstoff zum Leuchten bringt. Ihr Augenarzt kann die erstellten Videoaufnahmen direkt am Monitor betrachten oder anhand eines Papierausdrucks beurteilen. Für Sie als Patient dauert die Fluoreszenzangiographie rund zehn bis 15 Minuten. Sie verläuft schmerzfrei und erweist sich allgemein als gut verträglich.

Mögliche Nebenwirkungen

Allerdings nehmen einige Patienten das helle Licht während dieser Augenuntersuchung als unangenehm wahr. In seltenen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl, Übelkeit und Erbrechen kommen. Auch allergische Reaktionen auf den Farbstoff sind möglich, treten aber selten auf. Dies können Juckreiz, Hautausschläge oder Atemnot sein.

Nach der Angiographie können Ihre Augen für einige Stunden lichtempfindlich sein. Gegen die Lichtempfindlichkeit hilft das Tragen einer getönten Brille. Für ein bis zwei Tage nach der Augenuntersuchung färben sich die Haut und der Urin dunkelgelb, da der Farbstoff über die Niere ausgeschieden wird. Nach der Untersuchung ist das zentrale Sehvermögen aufgrund der erweiterten Pupillen eingeschränkt, sodass Sie selbst kein Fahrzeug lenken dürfen.