Die Aderhautabhebung (oder Aderhautablösung), auch bekannt als Chorioretinale Ablösung, ist ein ernsthaftes medizinisches Problem, das eine der Schlüsselschichten des Auges betrifft. Diese Schicht, bekannt als die Aderhaut, ist eine Ansammlung von Blutgefässen, die zwischen der Netzhaut und der Sklera (das “weisse“ im Auge) liegt. Ihre Hauptfunktion ist es, die Retina mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Wenn sich die Choroidea ablöst, kann dies zu einer Beeinträchtigung der Blutversorgung und damit zu einer potenziellen Schädigung der Netzhaut führen. Diese Situation ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch zu langfristigen Störungen der Sehfähigkeit oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen. Deshalb ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und umgehend medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Definition und Grundlagen der Aderhautabhebung

Die Aderhaut ist eine der vier Hauptschichten (Regenbogenhaut, Lederhaut, Aderhaut und Hornhaut) beider Augen und spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Funktion der Netzhaut. Sie enthält ein reiches Netzwerk an Blutgefässen und ist wesentlich für die Versorgung der Retina mit Nährstoffen und Sauerstoff. Bei einer Aderhautablösung löst sich diese Schicht von der darunter liegenden Sklera. Dies kann die Versorgung der Netzhaut beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Sehstörungen und sogar Blindheit. Die Aderhautablösung ist ein komplexer Zustand, der oft schwer zu diagnostizieren ist, da ihre Symptome anderen Augenerkrankungen ähneln können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um dauerhafte Schäden am Sehorgan zu vermeiden.

Ursachen der Aderhautabhebung

Die Abhebung der Aderhaut kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, und das Verständnis dieser Ursachen ist wesentlich für die Prävention und Behandlung. Dazu gehören:

• Trauma: Ein starker Schlag auf das Sehorgan kann zu einer sofortigen Ablösung der Choroidea führen. Dies kann bei Unfällen, Sportverletzungen oder sogar bei aggressiven Augenreibungen vorkommen.
• Medizinische Eingriffe: Bestimmte chirurgische Eingriffe, insbesondere solche, die den Augeninnendruck beeinflussen, können zu einer Aderhautablösung führen. Dies umfasst Eingriffe wie Kataraktoperationen oder Lasik.
• Entzündungen: Entzündliche Prozesse im Sehorgan, wie Uveitis, können zu einer Schwellung und Aderhautablösung führen. Diese Entzündungen können durch Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder andere systemische Gesundheitsprobleme verursacht werden.
• Tumore: Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore im Sehorgan können Druck auf die Aderhaut ausüben und eine Ablösung verursachen. Diese Tumore können primär im Sehorgan entstehen oder das Ergebnis einer Metastasierung von Krebs aus anderen Körperteilen sein.
• Erhöhter Augeninnendruck: Erkrankungen wie Glaukom (grüner Star), die den Augendruck erhöhen, können das Risiko einer Aderhautablösung erhöhen. Ein erhöhter Augeninnendruck kann die empfindlichen Schichten des Auges, einschliesslich der Aderhaut, belasten und zu deren Ablösung führen.

Symptome der Aderhautablösung

Die Symptome einer Aderhautablösung können je nach Schweregrad und Lage der Ablösung variieren. Es ist wichtig, auf folgende Anzeichen zu achten:

• Verschwommenes Sehen: Dies kann sich in einer allgemeinen Verschlechterung der Sehschärfe äussern oder als Unfähigkeit, bestimmte Details zu erkennen.
• Lichtblitze und Schwimmende Objekte (Floaters): Diese visuellen Phänomene können besonders in dunklen Umgebungen oder beim Blick auf helle Flächen auffällig werden.
• Sehfeldverlust: Dies kann als Verlust des peripheren Sehens (wie ein Vorhang, der über das Sichtfeld fällt) oder als zentraler Sehverlust (wie ein dunkler Fleck in der Mitte des Sichtfelds) auftreten.
• Schmerzen im Auge: Dies kann von leichten Unannehmlichkeiten bis zu intensiven Schmerzen reichen, abhängig von der Ursache der Aderhautablösung.

Diagnose

Die Diagnose einer Aderhautablösung erfordert eine umfassende augenärztliche Untersuchung. Dazu gehören:

• Funduskopie: Eine detaillierte Untersuchung des Augenhintergrundes, um Anomalien in der Aderhaut und der Retina zu identifizieren.
• Ultraschall des Auges: Diese bildgebende Technik ist besonders hilfreich, um die Ablösung zu visualisieren, insbesondere wenn die Sicht durch Blutungen oder andere Hindernisse behindert ist.
• Optische Kohärenztomographie (OCT): Diese fortschrittliche Technik liefert hochauflösende Querschnittsbilder der Retina und der Aderhaut, was für eine genaue Diagnose entscheidend sein kann.

Differentialdiagnosen der Aderhautabhebung

Die Differentialdiagnose der Aderhautablösung beinhaltet verschiedene andere Augenerkrankungen und -zustände, die ähnliche Symptome aufweisen können. Es ist wichtig, diese Zustände zu unterscheiden, da sie unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Zu den wichtigsten Differentialdiagnosen gehören:

• Netzhautablösung: Dies ist eine der häufigsten Verwechslungen. Während die Aderhautablösung die Schicht unter der Retina betrifft, handelt es sich bei der Netzhautablösung um die Ablösung der Retina selbst. Symptome wie Lichtblitze, Floaters und Sehverlust können bei beiden Zuständen auftreten, jedoch ist die Netzhautablösung ein noch dringenderer medizinischer Notfall, da sie rasch zum Sehverlust führen kann.
• Uveitis: Dies ist eine Entzündung der Uvea, zu der auch die Aderhaut gehört. Symptome der Uveitis können Schmerzen, Rötung des Sehorgans, verschwommenes Sehen und Lichtempfindlichkeit umfassen. Die Uveitis erfordert eine spezifische entzündungshemmende Behandlung.
• Glaukom: Besonders das akute Winkelblock-Glaukom kann Symptome wie Schmerzen, Rötung des Auges und Sehverschlechterung verursachen. Eine Unterscheidung ist wichtig, da Glaukom oft eine Senkung des Augeninnendrucks erfordert.
• Okuläre Tumore: Tumore der Aderhaut oder im Auge, wie Aderhautmelanom, können zu Symptomen führen, die einer Aderhautablösung ähnlich sind, einschliesslich Sehverlust. Die Behandlung dieser Tumore ist grundlegend anders und kann von Lasertherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen.
• Vaskuläre Erkrankungen des Auges: Erkrankungen, die die Blutgefässe des Sehorgans betreffen, wie diabetische Retinopathie oder retinale Venenverschlüsse, können auch zu Symptomen führen, die mit denen einer Aderhautablösung verwechselt werden können. Diese erfordern oft eine spezifische Behandlung, die sich auf die zugrunde liegende vaskuläre Ursache konzentriert.
• Ablagerungen und Degenerationen im Auge: Zustände wie die altersbedingte Makuladegeneration können auch zu Symptomen führen, die mit einer Aderhautablösung verwechselt werden können, insbesondere wenn es zu Blutungen unter der Retina kommt.
• Entzündliche systemische Erkrankungen: Systemische Erkrankungen wie Sarkoidose oder systemischer Lupus erythematodes, die auch das Auge betreffen können, sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn andere Organsysteme betroffen sind.

Behandlung der Ablösung der Aderhaut

Die Behandlung der Erkrankung der Aderhaut zielt darauf ab, die zugrunde liegende Ursache zu adressieren und das Sehvermögen zu erhalten. Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

• Medikamentöse Therapie: Dies kann entzündungshemmende Medikamente oder Medikamente zur Senkung des Augeninnendrucks umfassen, je nach Ursache der Ablösung.
• Lasertherapie: In einigen Fällen kann eine Laserbehandlung eingesetzt werden, um die Aderhaut wieder an ihren Platz zu heften oder um die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.
• Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen kann eine Operation (Vitrektomie) erforderlich sein, um die Aderhaut wieder zu befestigen und das Sehvermögen zu retten.

Prävention und Prognose

Vorbeugende Massnahmen gegen eine Aderhautablösung beinhalten regelmässige augenärztliche Untersuchungen, Schutz der Augen vor Verletzungen und die Kontrolle von Krankheiten, die den Augeninnendruck beeinflussen können. Die Prognose hängt stark von der Ursache der Ablösung und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten und langfristige Schäden zu vermeiden.

Zusammenfassung

Die Aderhautablösung ist ein ernstzunehmender Zustand, der sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordert. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden. Bei Fragen oder Bedenken bezüglich des Zustands Ihrer Augen stehen unsere qualifizierten Augenärzte gerne zur Verfügung. Sie bieten nicht nur professionelle Unterstützung und Beratung in der Augenheilkunde, sondern helfen auch dabei, die besten Behandlungsoptionen zu identifizieren. Es ist wichtig, auf Symptome wie verschwommenes Sehen, Lichtblitze, Schwimmer oder Sehverlust zu achten und schnellstmöglich einen Augenarzt aufzusuchen. Unsere Fachärzte sind hier, um Sie durch den Prozess zu führen und sicherzustellen, dass Ihre Augengesundheit optimal betreut wird.