Hornhauttopografie bzw. Hornhauttopographie (Keratograph)
Dr. med. (H) Szabina Kovacs
Ihre Fachärztin für Augenheilkunde
Inhaltsverzeichnis:
1.Erkennung von Hornhauterkrankungen und Verlaufskontrolle
2.Techniken der Topographie2.1.Höhendaten
- 2.2.Krümmung
- 2.3.Brechkraftdarstellung
- 2.4.Darstellung: dreidimensional, numerisch oder farbbasiert
Bei der Hornhauttopographie handelt es sich um eine mikrogenaue Methode zur Untersuchung und Messung der Hornhaut (Cornea). Dabei wird die Hornhautoberfläche des Auges mit einem Kartografen in einer Art Landkarte abgebildet. Mittels Hornhauttopographie können wir Augenärzte die dreidimensionale Wölbung der Hornhaut in hoher Genauigkeit rekonstruieren. Eine hochauflösende Kamera hält die Wölbung in Bildern fest. Die Analyse der Wölbungsform erfolgt anhand eines Computerprogramms, das die Krümmung der Hornhaut an tausenden Einzelpunkten untersucht. Es sind zwischen 5.000 und 10.000 Punkten der Hornhautoberfläche darstellbar. Anhand der Untersuchungsergebnisse gewinnen wir Augenärzte einen Eindruck über die Hornhautbeschaffenheit und können etwaige pathologische Veränderungen diagnostizieren.
Für Sie als Patient ist die Topographie schnell erledigt, zumal Ihr Augenarzt innerhalb von wenigen Sekunden das Höhenrelief der Hornhaut sichtbar machen und farblich darstellen kann. Als Hilfsmittel kommt ein sogenannter Kartograf zum Einsatz, der von einem Computer gesteuert wird. Mittels Hornhauttopographie bilden wir viele Erkrankungen der Hornhaut genau ab und können auch Vergleiche zu anderen Untersuchungsmethoden ziehen.
Erkennung von Hornhauterkrankungen und Verlaufskontrolle
Wir Augenärzte nutzen die Topographie, um krankhafte Veränderungen an der Hornhaut wie beispielsweise einen Keratokonus festzustellen. Es geht darum, Erkrankungen der Hornhaut zu erkennen und deren Verlauf zu kontrollieren. Des Weiteren führen wir die Hornhauttopografie vor Augenoperationen durch, die die Augengesamtbrechkraft verändern. Nach einer refraktiven Therapie dient diese Untersuchungsmethode der Kontrolle. Eine Hornhauttopografie wenden Augenärzte in diesen Fällen an:
– Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
– Verletzungen der Hornhaut, die Vernarbungen nach sich ziehen
– Übermässige Hornhautverdünnung mit Krümmung (Keratokonus)
– Erkrankungen der Augenlider wie Lidtumore
– Anpassung von Kontaktlinsen
– Verschlechterungen des Sehvermögens mit unklarer Ursache
– Refraktive Verfahren mit Laser (zum Beispiel LASIK, LASEK, FEMTO-LASIK oder PRK)
Techniken der Topographie
Bei einem Austausch der Augenlinsen im Falle eines Grauen Stars kommt die Topografie zur Anwendung, um die Stärke der auszutauschenden Augenlinse festzustellen.
Bei der Hornhauttopografie kommt es zu keiner direkten Berührung Ihrer Augen. Diese Untersuchung erfolgt ohne Schmerzen. Als Patient legen Sie Ihren Kopf während der Augenuntersuchung auf eine Stirn-Kinn-Stütze. Ihr Augenarzt ermittelt spezielle Daten wie die Dicke, Krümmung und Brechkraft der Hornhaut, wobei verschiedene Techniken zur Auswahl stehen. Es geht darum, wichtige Parameter zu berechnen:
Höhendaten
Als wichtige Berechnungsgrundlage erweisen sich die Höhendaten, die in Form von Koordinaten dargestellt werden. Anhand dieser Werte können wir Augenärzte genaue Angaben über die Beschaffenheit der Hornhaut treffen.
Krümmung
Die gleichmässige Krümmung der Hornhaut ist für das scharfe Sehen eines gesunden Auges verantwortlich. Im Rahmen einer Hornhauttopografie messen wir Augenfachärzte das Krümmungsäquivalent in Dioptrien oder den Krümmungsradius in Millimetern.
Brechkraftdarstellung
Auch die optischen Effekte der Hornhautoberfläche lassen sich dank der refraktiven Darstellung feststellen. Als Grundlage dafür dienen die Brennweiten, die anhand des Brechungsgesetzes ermittelt werden. Die Brennweiten werden in Dioptrien gemessen.
Darstellung: dreidimensional, numerisch oder farbbasiert
Die Ergebnisse der Hornhauttopgrafie lassen sich entweder dreidimensional, numerisch oder anhand von farbbasierter Karten darstellen. Die 3-D-Darstellung bildet den Krümmungsverlauf der Hornhautoberfläche exakt ab, sodass die Oberflächenbeschaffenheit deutlich erkennbar ist. Auf die numerische Darstellung greifen Augenärzte vordergründig für Verlaufskontrollen zurück, um die aktuellen Werte mit früheren Ergebnissen zu vergleichen. Auch mit einer farbbasierten Karte ist die Hornhautverkrümmung gut erfassbar.